Viel mehr Digital Outsider als erwartet (CIO.de)
Das Institut DIVSI hat in Deutschland einen digitalen Graben zwischen „Onlinern“ und „Offlinern“ festgestellt, der größer ist als bisher angenommen.
Rund 27 Millionen Menschen in Deutschland leben komplett oder nahezu komplett ohne Internet. Damit seien fast doppelt so viele Personen offline wie bislang angenommen. Das ist das zentrale Ergebnis der „DIVSI-Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet“.
„Die Studie beschreibt den Zustand unserer Internet-Gesellschaft präziser, als dies jemals zuvor geschehen ist“, sagte der Direktor des Instituts Matthias Kammer. Im Auftrag des „Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet“ (DIVSI) hat das SINUS-Institut 2047 Menschen in einer Umfrage zu deren Einstellungen in Bezug auf Vertrauen und Sicherheit im Internet sowie zu ihrem individuellen Internet-Nutzungsverhalten befragt. Die Deutsche Post unterstützt das Institut in den nächsten beiden Jahren mit rund zwei Millionen Euro.
Die Untersuchung zeige, dass fast 40 Prozent der Menschen in Deutschland „Digital Outsiders“ sind. Dies seien nicht allein Menschen ohne technischen Zugang zum Internet. Vielmehr gehören dazu auch jene, die zwar theoretisch über einen Internet-Anschluss verfügen könnten, im Umgang mit dem Internet jedoch stark verunsichert sind und dieses daher so gut wie oder überhaupt nicht nutzen. Lesen Sie mehr zum Thema unter www.enterprisecioforum.de.
Rund 41 Prozent (28 Millionen Menschen) bezeichnet die Studie hingegen als „Digital Natives“. Diese sind mit dem Internet groß geworden und haben es voll in ihr Leben integriert. Als dritte Gruppe wurden schließlich „Digital Immigrants“ identifiziert (20 Prozent bzw. rund 14 Millionen Menschen). Sie begrüßen laut Studie einerseits den kommunikationstechnischen Fortschritt und nutzen das Internet gezielt für ihre Zwecke. Andererseits nehmen sie, so die Autoren, auch die negativen Folgen des Digitalisierungsprozesses wahr, sind im Internet eher misstrauisch, skeptisch und defensiv unterwegs. Sie beobachten den Trend zunehmender Offenlegung der Privatsphäre in sozialen Netzwerken mit Sorge.