Arbeitsagentur startet Pilotprojekt E-Akte (CIO.de)

260.000 Dokumente werden in der Bundesagentur für Arbeit täglich neu angelegt. Die E-Akte soll die Verwaltung vereinfachen – jetzt startet ein Pilotprojekt.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) startet mit einem Pilotprojekt in der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen die Einführung der elektronischen Akte (E-Akte). Rund 4000 Mitarbeiter der BA werden in dieser ersten Phase mit dem neuen System arbeiten. In Halle ging das Projekt an den Start. Lesen Sie mehr zum Thema Enterprise Content Management unter www.enterprisecioforum.de.

Nach einer sechsmonatigen Testphase wollen der Verwaltungsrat und der Vorstand der Bundesagentur über den bundesweiten Einsatz in allen zehn Regionaldirektionen entscheiden. IBM liefert neben der Projektberatung für das Pilotprojekt eine Dokumenten-Management-Systemlösung auf Basis ihrer Enterprise Content Management Plattform Filenet P8. Ein zweiter externer Dienstleister ist für das Einscannen der Anträge und Dokumente zuständig.

„Bisher betreiben wir erheblichen Aufwand etwa für die Lagerung und den Transport von Akten in den Arbeitsagenturen – immerhin haben wir dort etwa 22,2 Millionen Kundenakten“, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. „Wenn diese Unterlagen nun in elektronischer Form vorliegen, können wir Kosten und Zeit sparen. Das bedeutet einen besseren Service für unsere Kunden.“

Ermöglicht werden wird diese Verbesserung mit einer einheitlichen Dokumenten-Management-Lösung von IBM. Damit soll die notwendige Voraussetzung dafür geschaffen werden, dass die Papierberge in den Arbeitsagenturen auf ein Minimum reduziert werden und die Anträge schneller bearbeitet werden können. mehr

Die E-Signatur war Unsinn (CIO.de)

Die Gleichstellung der digitalen Rechnung mit der Papierrechnung ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Über die Folgen spricht Martin Bartonitz von Saperion im CIO.de-Interview.

Martin Bartonitz, Produktmanager beim ECM-Anbieter Saperion, hat eine klare Meinung zu dem Hin und Her um das Gesetz: „Leider ist wieder einmal eine sinnvolle, weil kostensparende Gesetzesänderung im Parteiengezerre verzögert worden. Am ärgerlichsten stellt sich die Situation für Unternehmen dar, die im Vertrauen auf die Annahme durch den Bundestag bereits Rechnungen ohne qualifizierte digitale Signatur angenommen haben. Sie müssen jetzt darauf vertrauen, dass das Gesetz noch rückwirkend in Kraft tritt. Für sie wäre es ein Desaster, wenn sich die Steuerprüfung für diese Rechnungen die Vorsteuer zurückholt. Im Sinne unserer Volkswirtschaft bleibt zu hoffen, dass bald eine Lösung gefunden wird.“ Lesen Sie mehr zum Thema elektronische Signaturen unter www.enterprisecioforum.de.

CIO.de: Warum gab es denn bislang den Zwang zur qualifizierten Signatur beim Versand von elektronischen Rechnungen?

Martin Bartonitz: Wenn ich mir den Verlauf über die vergangenen acht Jahr anschaue, dann waren es besonders die Technologielieferanten, die davon profitierten. Vor allem die Smartcard-Anbieter und die sieben großen Anbieter, die die Public-Key-Infrastruktur dahinter aufgebaut haben. Sie sind auch heute noch in der TeleTrusT organisiert. Ich habe bisher niemanden gefunden, der mir für den elektronischen Rechnungsaustausch den Mehrwert der qualifizierten Signatur gegenüber der Papierrechnung erklären konnte.

Zum einen soll ja die Nachweisbarkeit der Integrität seit dem Zeitpunkt des Signierens sichergestellt werden. Das heißt, das Dokument, das ich hier habe, ist genau das, was zum Zeitpunkt des Signierens vorlag. Nur was nützt mir das, wenn jemand diese Rechnung selbst fingieren wollte? mehr